Wasserspeicherkraftwerk 10: vor dem aus?

Seit einiger Zeit verdichten sich die Gerüchte, dass Trianel von den drei möglichen Standorten den Rursee nicht in die engere Wahl ziehen wird. Heute berichten auch die Eifeler Nachrichten, ihnen liege ein Papier vor, dass am Rursee „die größten Risiken und die schlechteste wirtschaftliche Voraussetzung“ aller drei Standorte (weiterhin Nethe im Kreis Höxter und Schmalwasser in Thüringen) vorliege. Offiziell entschieden ist nichts, der Regionalrat Köln wird am 15. März über die Genehmigung für das Oberbecken befinden und Trianel hält daran fest, erst anschließend eine „seriöse Zwischenbewertung“ vornehmen zu können.
Aber vielleicht ist der Kelch ja bereits am Rursee vorbeigegangen.

Zwielicht
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3 Gedanken zu „Wasserspeicherkraftwerk 10: vor dem aus?

  1. Kommentar unter dem AN-Artikel:

    Peter2211:

    Pumpspeicherkraftwerke sind zum speichern von Windkraftenergie ungeeignet.

    Es gibt jedoch Alternativen, die man nutzen sollte. Wwas Sie hier verbreiten, entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten.
    Man hätte seitens der Politik die Speicherung von Windenergie vorher bedenken müssen. Ich kann nicht Milliarden-Subventionen den geldgierigen Windkraftstrombetreibern ud Fondsgesellschaften in den Rachen schieben und dann erst überlegen, was mach ich denn mit dieser Energie. Hier hat die verantwortliche Politik total versagt.
    Denn bislang muss der Verbraucher die Ökostrom-Produzenten selbst dann bezahlen, wenn deren Anlagen wegen Netzengpässen stillstehen.

    Das könnte sich künftig ändern. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will das Potenzial einer vielversprechenden Technologie zur Stromspeicherung umsetzen.
    Die Umwandlung der Elektrizität in Wasserstoff und Methan.
    Diese so genannte Power-to-Gas-Technologie könnte helfen, die beiden größten Probleme der Ökostrombranche zu lösen: Fehlende Stromspeicher und Stromleitungen.
    Das chemische Verfahren, um das es geht, ist seit mehr als hundert Jahren bekannt: die Elektrolyse.
    Doch bis vor Kurzem war niemand auf die Idee gekommen, das Verfahren als Lösung des Stromspeicherproblems in Betracht zu ziehen. In Zukunft könnten nun aber neben Wind- und Solarparks Elektrolyse-Anlagen stehen. Sie zerlegen Wasser – chemische Formel H 2 O – mit Hilfe elektrischer Energie in seine Bestandteile Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O 2 ).

    Brennbare Wasserstoff könnte direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden – und irgendwann, wenn es zum Beispiel Stromnachfrage bei Windflaute gibt, in Gaskraftwerken verbrannt und so in Elektrizität zurückverwandelt werden.
    Das Speicherpotenzial des Erdgasnetzes ist riesig: Mit einem Volumen von 20 Mrd. Kubikmetern kann es als Zwischenspeicher für 106 Terawattstunden elektrischer Energie dienen. Als Reservoir würden dabei nicht nur die großen unterirdischen Gasspeicher dienen, sondern vor allem die Pipeline-Röhren selbst.

    Ein Sechstel des gesamten deutschen Jahresbedarfs an Elektrizität ließe sich also in Form von Erdgas speichern. Auch in punkto Sicherheit dürfte es keine Probleme geben: Schon derzeit kann das Gemisch in den Gasleitungen bis zu fünf Prozent Wasserstoff enthalten: Ein Grenzwert, der bislang kaum je auch nur annähernd erreicht wird.
    Um noch mehr Energie noch sicherer im Gasnetz unterzubringen, könnte der produzierte Wasserstoff auch mit dem als „Klimakiller“ kritisierten Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) zusammengebracht werden, das man zu diesem Zweck zum Beispiel aus Kraftwerken abzapfen könnte. Reagieren beide Stoffe miteinander, entsteht aus Kohlenstoff und Wasserstoff das als „Erdgas“ bekannte Methan mit der Formel CH 4 . Die Abkürzung lautet: SNG: „Substitute Natural Gas.“

    „Fehlende Stromspeicher sind neben den fehlenden Netzen die Achillesferse der Energiewende“, sagt Netzagentur-Präsident Kurth: „Power-to-Gas gehört zu den wenigen, wirklich vielversprechenden Hoffnungen, dieses Problem technisch zu lösen.“

    Sicher ist nur, dass der Endverbraucher für die Dienstleistung des Stromspeicherns erneut belastet werden wird:
    Denn die Erzeugungs-Kosten für Strom aus synthetischem Erdgas liegen im Idealfall bei 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde – Strom aus importiertem Gas kostet nur etwa zwei Cent.

    Gasspeicherung würde weniger Stromleitungen nötig machen

    „Positive volkswirtschaftliche Effekte könnten für eine staatliche Förderung der Technikeinführung sprechen“, sagt Kurth.
    Zu diesen Effekten gehört, dass vermutlich weniger Stromleitungen quer durch Deutschland gebaut werden müssten, wenn ein Teil des Ökostroms vor Ort in Erdgas verwandelt wird und in die Pipelines wandert.

    „Ich glaube nicht, dass Power-to-Gas den Bedarf an neuen Stromleitungen für die Energiewende nun völlig obsolet macht“, stellt Kurth klar: „Wir werden das Leitungsnetz in jedem Fall stark ausbauen müssen, wenn wir den Anteil erneuerbarer Energien bald auf 35 oder gar 50 Prozent erhöhen.“ Doch könne es die Kosten des Leitungsbaus merklich reduzieren, wenn zumindest die phasenweise auftretenden „Produktionsspitzen“ von Windparks und Solaranlagen nicht mehr ins Netz eingespeist werden müssten, sondern methanisiert werden könnten.

    Hinzu kommt, dass man überschüssigen Ökostrom nicht mehr wie derzeit üblich ans Ausland verschenken müsste, wenn die Kilowattstunden endlich im eigenen Land eingelagert werden könnten. Tatsächlich verlangen ausländische Energiekonzerne ja sogar noch einen Aufpreis dafür, wenn sie sich bereit erklären, den zur Unzeit produzierten Wind- und Sonnenstrom aus Deutschland abzunehmen.

    Das Problem des gelegentlichen Überflusses an Grünstrom, das immer öfter zum Effekt „negativer Strompreise“ an der Energiebörse EEX in Leipzig führt, würde mit Power-to-Gas bald der Vergangenheit angehören. „Gerade in Norddeutschland, wo die meisten Windkraftanlagen stehen, gibt es auch besonders viele Kavernen, die man als Gasspeicher nutzen kann“, beschreibt Kurth einen Vorteil der Power-to-Gas-Technologie.

    Schließlich bräuchten Wind- und Solarparks nicht mehr so häufig abgestellt zu werden, wenn die Stromnachfrage zeitweise zu gering ist. Das dürfte der Energiewende bei den Deutschen zu mehr Akzeptanz verhelfen.

    Denn bislang muss der Verbraucher die Ökostrom-Produzenten selbst dann bezahlen, wenn deren Anlagen wegen Netzengpässen stillstehen.

    In Zukunft zahlt der Verbraucher über seine Stromrechnung einen gewissen Aufpreis für sinnvolle Stromspeicher.

    Power-to-Gas gerät schließlich auch deshalb ins Zentrum der energiewirtschaftlichen Debatte, weil sich die bislang diskutierten Möglichkeiten langfristiger Stromspeicherung zunehmend als illusorisch erweisen.© Axel –

    Auszüge : Bundesnetzagentur und Die Welt

  2. Keine Wirtschaftlichkeit mehr bei PSW:

    Seit dem Ausbau der Solarenergie und der Windkraft haben sich sämtliche Prognosen, die noch 2009 zutrafen, stark verändert. Es gibt eine rasante Entwicklung bei den alternativen Energien.
    „Der Markt machte etwas ganz anderes, als man seitens der Bundesregierung wollte. Der Strompreis ist mittlerweile durch die Einspeisung aus Solaranlagen auch am Tag so tief, wie er früher dies nachts war.
    Damit ist die Preisdifferenz zwischen billigem Nachtstrom und dem teuren Spitzenlast-Tagstrom hinfällig geworden. Auch ist es ein Irrglaube, dass ein Pumpspeicherwerk umweltschonend und sauber Strom produziert. Pumpspeicher vernichten 20 Prozent der Energie durch Verluste.
    Alle 30 existierenden Pumpspeicher in Deutschland zusammen könnten mit ihrer Speicherkapazität maximal 35 Minuten lang die Republik mit Strom versorgen, bräuchten aber sechs Stunden, um diese Kapazität erst zu erzeugen. Außerdem fallen eine Menge Investitionskosten an. Pro Kraftwerk rund eine Milliarde Euro Die TRIANEL wird nur investieren, wenn es üppige Fördermittel gibt.
    Man überlegt heute schon, was man mit den im Bau befindlichen Kraftwerken machen soll. Das sei auch in Deutschland so. Geld lasse sich mit PSW nicht mehr verdienen.
    Trianel kann von dem ganzen Projekt selbst nicht richtig überzeugt sein. Alle wirtschaftlichen Fakten sprächen gegen den Bau eines PSW. Die Berechnungen für die Wirtschaftlichkeit würden mit zunehmendem Zubau erneuerbarer Energien immer hinfälliger.
    Andere Stromerzeuger werden ihre Projekte auf Eis legen. EnBW und RWE in Baden-Württemberg, Eon in Waldeck (Hessen). Der Stromerzeuger Vattenfall will nach Aussage seines Leiters Wasserkraft, Gunnar Groebler, bis 2020 sogar die Hälfte seiner Pumpspeicherkraftwerke stilllegen. Weil es sich nicht rechne. Laut Vattenfall könne man derzeit nicht guten Gewissens empfehlen, in Neubauten zu investieren.

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