De Schniejäns fleje emmer noch

Obwohl der kalendarische und auch der metereologische Winter noch nicht begonnen haben, hat uns die Großwetterlage schon eine weiße Winterwelt beschert. Der Schnee bedeckt mit seiner weißen Pracht unsere herbe Eifellandschaft. Die ersten Boten für den Winter wurden seit meiner Kindheit immer am Zug der „Schniejänse“ festgemacht. Diese fliegen aber dieses Jahr schon länger als einen Monat Richtung Süden.

Es wird wohl niemandem entgangen sein, wenn die Gruppen – mal mit mehr, mal mit weniger vielen Vögeln – unseren Himmel bevölkern. Typisch ist der als alarmierend anmutende (Ge)Schrei dieses Vogelzuges, der selbst bei geschlossenen Fenster und Türen deutlich wahrzunehmen ist. Die Schwärme kündigen so ihre Ankunft bzw. ihren Durchzug schon von Weitem an. Jeder Ornithologe kann sich glücklich schätzen, wenn ein Rastplatz dieser ausdauernden Flieger vor seiner Haustür liegt. Für den Normalbürger ist eine solche Begebenheit allerdings mit einer unangenehmen Geräuschkulisse, weil laut und störend, verbunden. Ab und an geht eine Schar dieser Exemplare auch hier am Rursee nieder und ruht sich im Laufe der Nacht für eine weitere Etappe aus.

Bei den Vögeln, die wir in diesen Tagen am Himmel beobachten und übrigens im Logo der Deutschen Lufthansa zu finden sind, handelt es sich nämlich nicht um Gänse, sondern um Kraniche. Aber woher kommt die Bezeichnung „Schniejans“ eigentlich. Es gibt zwar Schneegänse, diese kommen allerdings in Asien (Nordostsibirien), Nordamerika und Grönland vor. Offensichtlich haben unsere Vorfahren das prachtvolle Schauspiel der fliegenden Kraniche im Sonnenlicht veranlasst, diesem Vogel die Bezeichnung „Schniejans“ zu geben. Das weiße Flügelkleid gleist von der Sonne beschienen und ähnelt so einer Anhäufung vieler kleiner Eiskristalle – Schnee eben.

Ich freue mich schon auf die Rückkehr der „Schniejäns“, sie kündigen in umgekehrter Flugrichtung – nämlich gen Norden – das nahende Frühjahr und den hoffentlich warmen Sommer an.

Bis dahin  –  viel Spaß beim Schneeschaufeln wünscht F.-J. Schröder

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