Wasserwirtschaft

Jedes Jahr fragen sich die Nutzer des Rursee: Ist jetzt schon wieder zu wenig Wasser im See? Kriegen die den See wieder voll im nächsten Jahr? Warum steigt er nicht, es regnet doch?!

Solche Fragen sind im Dezember völlig falsch gestellt. Der Wasserverband Eifel-Rur fährt die Wasserhöhe nach einem genauen Plan, der sogar vom Regierungspräsidenten genehmigt werden muss. Danach sind im Dezember und Januar rund 50 Mio. Kubikmeter von maximal 200 Mio. Kubikmeter Wasser als Rückhalteraum frei zu halten. Erst im Februar geht es langsam bergauf, aber zwischen Mai und September werden immer noch ca. 6 Mio. Kubikmeter als Reserve frei gehalten. So jedenfalls der Plan. Das Problem ist: Weder der Wasserverband, noch jemand anderes weiß, wann und wieviel es regnet. Und der WVER hat noch zwei wesentliche Randbedingungen. Er muss mindestens 5 Kubikmeter pro Sekunde in die Rur abgeben, damit die Nutzer dort noch genug Wasser bekommen, und kann höchstens 60 Kubikmeter pro Sekunde nach unten schicken, damit die Ortschaften der Rur nicht untergehen. Die jahrzehntelangen Aufzeichnungen geben zwar durchschnittliche Anhaltspunkte, auf denen der Plan auch basiert, aber davon weicht das jeweilige Wetter natürlich ab.

2011_02_23 Wasserstand11.2010-02.2011
Wasserstand November 2010 – Februar 2011

So im Winter 2010/2011. Da hat es im Dezember und Januar kräftig geregnet und geschneit, alles Wasser,  das im Januar wieder abgelassen werden musste … und dann kam nichts mehr, so dass wir den wasserärmsten und niedrigsten Seestand dieses Jahrhunderts hatten. Das gibt es aber glücklicherweise selten. Dass wir die Insel vor Woffelsbach gesehen haben, kam in den letzten 60 Jahren lediglich 13 mal vor, meist aber auch erst im November.

Bei heute rund 272 m üNN steht der See also im Dezember auf „normalem“ Stand und es gibt keinen Anlass zur Besorgnis für die Wassersportsaison 2014.

2013_12_16 Wasserstand12
Wasserstand Dezember 2013 (Kurvenausreisser nach unten ist wohl ein Messfehler)

[wpvoting]

Schreibe einen Kommentar